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Bayerisches Auslandspraktikum in Österreich

VdPBS | Bayern | 20.08.2013 um 15:51 Uhr

Auslandspraktikum bei der Polizei - eine Horizonterweiterung!
Mein Name ist Matthias Abröll. Bisher war ich dienstlich im Bereich Kempten (Allgäu) tätig. Ich bin Mitglied der Alpinen Einsatzgruppe Allgäu und seit 2009 ausgebildeter Polizeibergführer. Derzeit befinde ich mich in einer zweijährigen Weiterbildung zum Kommissar (früher gehobener Dienst, jetzt 3. Qualifikationsebene) bei der Bayerischen Polizei. Im Rahmen dieser Weiterbildung hatte ich die Möglichkeit, für zwei Wochen ein Praktikum bei einer außerbayerischen Polizeidienststelle zu absolvieren.

Für meinen Blick über den Tellerrand hinaus, hospitierte ich vom 02. - 05. April 2013 bei der Alpinen Einsatzgruppe Landeck. Während meines Aufenthalts in Landeck wurde ich von Stefan Jungmann, Leiter der Alpinen Einsatzgruppe Landeck, bestens betreut. Am Schreibtisch sowie im Gelände brachte mir Stefan die polizeiliche Alpinarbeit im Bereich Landeck näher und erklärte mir alles rund um die Ausbildung, Organisation, Abläufe, Einsatzbewältigung und Dienstverrichtung der Alpinpolizei Tirol. Unfälle im Alpinen Bereich passieren gleichermaßen in Tirol wie in Bayern. Bei der polizeilichen Aufarbeitung konnte ich aber einige Unterschiede zwischen der Tiroler und der Bayerischen Polizei feststellen, zB bei den Meldewegen solcher Ereignisse zur Polizei oder dem rechtlichen Auftrag zum polizeilichen Tätigwerden. Für mich war es sehr interessant, dass in Tirol jedes der Rettungsleitstelle bekannt gewordene Unfallereignis im organisierten und freien Skiraum automatisch der Polizei gemeldet, polizeilich abgeklärt, erhoben und überwiegend statistisch erfasst wird. Um das hohe Einsatzaufkommen bewältigen zu können, sind in den großen Skigebieten rund um Landeck fast täglich Mitglieder der AEG auf uniformierter Skistreife unterwegs.


In Bayern hingegen werden Unfälle bei einem Verdacht auf Fremdverschulden oder, soweit es zur Tötung oder zu einer schwerwiegenden Verletzung einer Person oder zur Beschädigung bedeutender Sachwerte kommt, polizeilich aufgenommen. Zur Unfallaufnahme werden im Dienst befindliche Beamte/innen der AEG hinzugezogen oder in der Freizeit alarmiert. Eine so detaillierte statistische Erfassung findet bei der bayerischen Polizei noch nicht statt.


Neben dem theoretischen Austausch durfte ich auch Einblicke in die Zusammenarbeit der AEG mit dem Polizeihubschrauber gewinnen und im Hangar das von der Tiroler Flugpolizei verwendete variable Bergetau selbst ausprobieren.

Bei unseren Erkundungen im Gelände bekam ich einen groben Überblick über den alpinen Dienstbereich der AEG Landeck und durfte dabei feststellen, dass zu dieser Zeit in den Schattenhängen traumhafte Pulverschneeverhältnisse vorherrschten.


Für mich war die Hospitation bei der AEG Landeck sehr informativ und für die Zusammenarbeit bei grenzüberschreitenden polizeilichen Alpineinsätzen mit den Tiroler Alpinkollegen sehr gewinnbringend.

Herzlichen Dank an Stefan Jungmann und das BPK Landeck!

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